23. April 2021

Entschließung des Bayerischen Beamtenbundes

Kein Raum für Antisemitismus!

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 21. Delegiertentages des Bayerischen Beamtenbundes haben sich am 23. April 2021 zu folgender Entschließung ausgesprochen.

 

Kein Raum für Antisemitismus!

Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Jüdinnen und Juden, die sich als Hass gegenüber Jüdinnen und Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nichtjüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.

Diese Definition der International Holocaust Rememberance Alliance zugrunde legend, erteilt der Bayerische Beamtenbund mit dieser Entschließung jeglicher Art von Antisemitismus eine deutliche Absage.

Gemeinsam mit seinen Gremien, Mitgliedsverbänden, politischen und gesellschaftlichen Partnern wird er sich in seinen Arbeiten stets entschieden und unmissverständlich jeglichen Bestrebungen in den Weg stellen, die sich gegen jüdische Einzelpersonen, Personengruppen oder Institutionen richten.

Als Interessenvertretung von rund 200.000 Beschäftigten des öffentlichen Dienstes sieht er es als seine Aufgabe an, deutliche und eindeutige Impulse in dieser Richtung zu setzen - in den öffentlichen Dienst ebenso wie in die Gesellschaft insgesamt wirkend.

Der Antisemitismusbericht der Bundesregierung zeigt auf, dass in den letzten Jahren ein Anstieg antisemitischer Einstellungen zu verzeichnen ist. Dabei sei zudem festzustellen, dass Deutschland trotz einer beständigen Auseinandersetzung mit seiner nationalsozialistischen Vergangenheit und trotz einer weitgehenden öffentlichen Tabuisierung des Antisemitismus im Allgemeinen höhere Werte erreicht als die westeuropäischen Länder Italien, Großbritannien, Niederlande und Frankreich. Von der Presse veröffentlichte Vorfälle und ein Blick auf die Sozialen Medien untermauern dieses Bild.

Aus Sicht des BBB ein fataler Trend, dem er sich in all seinen Tätigkeitsgebieten und in all seinen Bereichen widersetzen wird. Es reicht nicht, diese Entwicklungen zu verurteilen. Ihnen ist mit vereinten Kräften entgegenzutreten. Der BBB tritt ein für eine Kultur des Hinschauens und des Aufstehens. Für den öffentlichen Dienst und auch für die Gesellschaft insgesamt muss gelten: Kein Raum für Antisemitismus!