14. Oktober 2020

Justizminister stellt Drohnenabwehr in JVA München vor

Flugverbotszone

Drohnen sind ein echtes Sicherheitsrisiko für Justizvollzugsanstalten. Um diese Sicherheitslücke zu schließen, startet Bayern ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt. Die JVA München testet – neben sieben weiteren Justizvollzugsanstalten – ab sofort ein System zur Drohnenabwehr.

Justizminister Georg Eisenreich stellte gemeinsam mit der Vorsitzenden des Rechtsausschusses des Bayerischen Landtags Petra Guttenberger am 14. Oktober 2020 das mobile Drohnenabwehrsystem "Dropster" in Bayerns größter Justizvollzugsanstalt vor. Bei dem System der Schweizer Firma Droptec wird ein Netz abgeschossen, indem sich die Drohne verfängt und abstürzt. Wirkungsvoll zeigte das die praktische Vorführung des tragbaren Abwehrsystems.

Sicherheitsgefährdende Gegenstände, wie Drogen, Waffen oder Handys sind per Flugdrohne ohne Probleme transportierbar. Neben Schmuggel sind auch Flugmodelle mit einer Traglast bis zu 75 kg besorgniserregend, denkt man an einen Befreiungsversuch. Ebenso stellt das unerlaubte Filmen eine Bedrohung für unsere Sicherheitseinrichtungen dar. Vorfälle im In- und Ausland gab es bereits (z.B. eine mit Betäubungsmittel bestückte Drohne, die über der Justizvollzugsanstalt Lüneburg abstürzte).

Zu den insgesamt acht Justizvollzugseinrichtungen, an denen die Pilotierung implementiert wird, gehören neben der Landeshauptstadt noch Amberg, Kaisheim, Landsberg a. Lech, Nürnberg, Regensburg, Straubing und Würzburg. Die Auswahlkriterien waren u. a. Innenstadtnähe, Sicherheitsbelastung und bekannte Überwurfproblematiken vor Ort.

Das Vorhaben geht zurück auf einen Antrag der CSU-Landtagsfraktion aus dem Jahr 2019. Der Bayerische Landtag bewilligte das Projekt für den Haushaltsplan 2019/2020. Es folgte die europaweite Ausschreibung.

Nur zur Vollständigkeit: gem. § 21b Luftverkehrs-Ordnung ist der Überflug von Sicherheitsbehörden, wie Justizvollzugsanstalten, ohnehin verboten. Es gilt ein Sicherheitsabstand von 100 Metern (horizontal und vertikal).

Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der nächsten Ausgabe der JVB-Presse.