18. März 2020

JVB Landesvorsitzender

Wort zur aktuellen Lage

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir befinden uns in einer schwierigen Ausnahmesituation, die von uns alles abverlangt. Wir alle haben so etwas noch nicht erlebt und umso verständlicher ist es, dass viel Verunsicherung da ist. Wenn der französische Staatspräsident davon spricht, dass wir uns im Krieg befinden oder die EU- Kommissionspräsidentin sagt, wir haben die Situation unterschätzt, spricht das von der Dramatik der Lage. Wir stehen vermutlich vor der größten Herausforderung seit Ende des Zweiten Weltkrieges.

Ich möchte an alle appellieren, sich an die Vorgaben der Fachleute und Politik zu halten. Ich möchte aber auch, da vereinzelt Kritik aufkommt, sagen, dass von der Seite der Vorgesetzten, egal ob Anstaltsleitung oder Justizministerium alles getan wird was möglich ist. Hiervon konnte ich mich in den letzten Tagen überzeugen.

Wir müssen uns aber auch zugestehen, dass es eine Situation ist, die auch für unsere Vorgesetzten völlig neu ist und es keine Musterlösung hierfür gibt. Auch das ist etwas was wir lernen müssen. Wir sind gewohnt, dass es immer einen Plan gibt, der alles regelt. Einen solchen Plan gibt es hier nicht. Es wird ständig unter Hochdruck an Lösungen gearbeitet.

Meine herzliche Bitte ist es, dass sich jetzt alle solidarisch und kollegial verhalten. Wir können diese Krise nur überstehen, wenn alle zusammenstehen und zusammenhalten.

Ich appelliere an alle Personalräte und Verbandsvertreter nicht zu kritisieren, sondern sich aktiv einzubringen und gemeinsam in ihrem Zuständigkeitsbereich mitzuwirken. 

An alle Vorgesetzten appelliere ich, die Personalvertretungen eng in Entscheidungen einzubinden und vor allem Transparenz durch Information der Bediensteten herzustellen.

Es muss uns auch bewusst werden, dass diese Krise nicht morgen vorbei sein wird und danach wieder alles ist wie vorher. Die Auswirkungen werden wir alle noch Jahre spüren.

Ich möchte mich auch bei der Staatsregierung, dem Bayerischen Landtag und insbesondere bei unserem Ministerpräsidenten bedanken. Es ist wichtig, dass in einer solchen Lage parteiübergreifend agiert wird und klare Entscheidungen getroffen werden.

Für den JVB möchte ich sagen, dass wir Ihnen auch in Zukunft ein verlässlicher Partner sein werden. Solidarität ist wichtiger denn je.

Ihr Ralf Simon